In den letzten Jahren haben wir immer Samentüten zur Jahreshauptversammlung verteilt.
Das ist in diesem Jahr nicht möglich. Aus diesem Grund kann ab April jedes Mitglied kostenfrei in der Gärtnerei Becker eine Tomaten-, Paprika-, Zucchini- oder Kürbispflanze abholen. Auch eine Blume ist möglich.
Tipps zum Obstbaumschnitt:
Warum werden Obstbäume beschnitten?
Zum einen um die Anzahl der Früchte am Baum zu reduzieren. So bekommt man möglichst große, aber nicht so viele Früchte. Zum anderen sollen die Früchte mehr Wind und Sonne bekommen, damit der Schaden durch Pilzbefall geringer wird und die Früchte besser ausreifen und einen besseren Geschmack entwickeln.
Der Schnitt in den ersten Jahren (insbesondere bei Hochstämmen) soll auch eine gleichmäßige, dauerhaft stabile Baumkrone ermöglichen.
Warum gibt es einen Winter- und einen Sommerschnitt?
Einer unserer Dozenten beim Schnittlehrgang sagte, dass der Winterschnitt nur deshalb durchgeführt wird, weil die Bauern im Winter nicht so viel zu tun haben.
Doch es gibt noch eine Vielzahl weiterer Gründe. Der Baum ist in Winterruhe und blutet nicht, kann aber auch die Wunden nicht so gut verschließen. Alle Nährstoffe sind in den Wurzeln gespeichert, junge Bäume verlieren nicht an Kraft. Ohne die Blätter kann man die Form und die Lage der Äste sehr viel besser beurteilen. Beim Sommerschnitt kann ich Früchte freischneiden oder zu viele Früchte entfernen. Blattwerk, das im Sommer weggenommen wird, kann keine Nährstoffe mehr produzieren und im Herbst nicht mehr in der Wurzel eingelagert werden. Der Sommerschnitt ist also insbesondere anzuwenden bei Bäumen, die nicht mehr größer werden sollen.
Welche Bäume sind zu beschneiden?
In erster Linie werden Apfel- und Birnbäume im Winter beschnitten. Beim Steinobst schneidet man (wenn überhaupt) bei der Ernte. Nussbäume sind noch sehr viel schwieriger zu schneiden.
Was ist zu schneiden?
Zuallererst alle Zweige, die zum Stamm hinwachsen.
Wenn im letzten Jahr sehr stark geschnitten wurde, kann es sogenannte „Wassertriebe“ geben. Das sind einjährige Triebe, die in einer großen Zahl auf einem dickeren Ast wachsen. Diese Triebe tragen später genauso Früchte wie andere Äste auch. Eine alte Regel sagt aber, nach dem Schnitt soll ein Hut durch einen Baum geworfen werden und auf der anderen Seite ankommen. Da sind diese wilden Triebe natürlich hinderlich. Falls sie im Sommer entdeckt werden, kann man sie gut abreißen, dann entstehen dort auch keine neuen Äste.
An jedem Ast wird ein Leittrieb bestimmt, alles andere sollte je nach Freiraum eingekürzt oder ganz entfernt werden. Einkürzen kann zur Folge haben, dass sich dort drei bis fünf neue Triebe entwickeln. Es muss also nicht an jeder Spitze geschnitten werden. Bedacht werden muss auch, dass die Verletzung von vielen kleinen Schnitten zusammen größer seien kann als der Schnitt an einem großen Ast.
Bei der Wahl, welcher Ast geschnitten wird, helfen folgende Informationen:
Ein Ast, der „parallel“ zum Boden wächst, setzt mehr Früchte an.
Ein Ast, der nach oben wächst, sollte nicht in die nächste „Etage“ wachsen.
Zu steil wachsende Äste können in späteren Jahren durch Fruchtlast leichter brechen.
Zusammengestellt von Dirk Plaßmann
Tipps zu verschiedenen Gemüsepflanzen:
Alle Pflanzen sind Starkzehrer, sie benötigen sehr guten Boden (Kompost, Mist oder Gemüseerde). Wer im Gefäß pflanzt, sollte auf die Größe achten (mögl. 15 l und 20 cm tief oder mehr) und Staunässe verhindern. Alle Pflanzen benötigen einen sonnigen Standort und viel Wasser (z.T. 2-mal am Tag). Zuchini und Kürbis eignen sich nur bedingt für den Balkon, da sie sehr viel Platz benötigen. Helfen kann ein Rankgitter.
Zucchini
Triebe von kletternden Sorten sollten an einem Rankgitter angebunden werden. Eine Befestigung der Kletterhilfe am Balkongeländer oder einer Wand ist empfehlenswert, weil die Pflanze samt Früchten ziemlich schwer werden kann! Bei einer einzelnen Pflanze kann es sein, dass die Bestäubung oft nicht auf ganz natürlichem Weg über Insekten funktioniert. Ein Grund ist die oft geringere Anzahl Insekten. Ein weiterer wichtigerer Grund ist, dass selten weibliche und männliche Blüten zur gleichen Zeit blühen. Die Blüten öffnen sich nur wenige Stunden und es fehlt auf dem Balkon oft eine zweite oder dritte Zucchini-Pflanze um den Umstand auszugleichen. Weibliche Blüten sind an dem kleinen Zucchini-Ansatz zu erkennen. Männliche Blüten dagegen sitzen auf einem langen dünnen Stiel. Wenn die weiblichen Blüten nicht befruchtet werden, wächst die Zucchini auf etwa 10 Zentimeter und stellt dann das Wachstum ein. An dieser Stelle hilft es, eine (verblühte) männliche Blüte zu “schälen” und den Stempel mit der weiblichen Blüte in Kontakt zu bringen. War die Befruchtung erfolgreich, wächst die Zucchini dann sehr schnell.
Paprika
Paprikapflanzen sollten in einem Abstand von mindestens 45 cm gepflanzt werden. Damit die Pflanzen nicht umknicken, sollten sie mit Stäben abgestützten werden. Wenn draußen konstant mindestens 5° C erreicht werden, können die Pflanzen tagsüber raus. So werden die jungen Pflanzen langsam an die kühleren und wechselnden Temperaturen gewöhnt. Draußen bleiben können sie erst, wenn es auch nachts nicht mehr unter 5°C kühl wird. Paprikapflanzen lieben Wärme und Licht. Dabei sollte die Paprika aber nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden. Wenn eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Stroh um die Pflanzen herum verteilt wird, bleibt die Erde länger feucht. Um zu verhindern, dass die Paprika zu Beginn ihre ganze Kraft in das Wachstum der ersten Frucht steckt, kann die erste Blüte, die sogenannte Königsblüte, herausgebrochen werden. Diese bildet sich zwischen dem Haupttrieb und dem ersten Seitentrieb. Durch das Entfernen der Königsblüte regt man das Triebwachstum an und es kann ein höherer Fruchtertrag erzielt werden.
Kürbis
Die Kürbisse sollten geschützt vor starkem Regen und starken Winden stehen. Sie sind aber grundsätzlich robust. Es kann vorkommen, dass sich auf den Blättern weiße oder graue Flecken bildet. Es gibt echten und falschen Mehltau. Echter Mehltau lässt sich daran erkennen, dass Blätter, Stängel und Früchte von weißen Flecken überzogen sind. Dann werden die Blätter des Kürbisgewächses braun und sterben ab. Echter Mehltau kommt bei großer Trockenheit vor. Falscher Mehltau hingegen tritt eher nach kalten und feuchten Tagen auf. Auch er hat weiße oder bräunliche Flecken, aber eher an den Blattunterseiten; auf der Oberseite eher gelb oder bräunlich. Beim falschen Mehltau sind die Stängel und Früchte normalerweise nicht betroffen. Man schneidet die betroffenen Blätter am besten umgehend ab, um eine Ausbreitung zu verhindern. Wirklich wirksam ist aber meist nur ein Mittel gegen Mehltau aus dem Fachhandel. Die Früchte sind trotzdem zum Verzehr geeignet. Auch hier gilt der Bestäubungstrick wie bei den Zucchini.
Tomaten
Nässe auf Laub und Früchten mögen Tomaten gar nicht. Daher ist auch ein Schutz vor Regen wichtig. Regelmäßiges Düngen mit einem Kaliumreichen (Bio-) Dünger ist ratsam. Auch Kalziummangel mögen Tomaten nicht. Der begünstigt die Blüten-Endfäule. Tomatenpflanzen benötigen eine Stütze. Ein Tomatenstab oder z.B. ein Bambusstab helfen ihnen, sicher zu stehen. Tomaten sollte man regelmäßig ausgeizen, d.h. man entfernt die Triebe aus den Blattachsen. Das verbessert den Ertrag und die Pflanze wuchert nicht aus. (das gilt nicht für Strauch-Tomaten. Die unteren Blätter der Pflanze können ebenfalls entfernt werden. Hier entstehen keine Früchte. Die Blätter stören beim Gießen und können, wenn Sie regelmäßig Gießwasser abbekommen, Braunfäule bekommen. Außerdem hat die Pflanze ohne sie mehr Kraft für die Entwicklung der Früchte.
Zusammengestellt von Claudia Nolting und Dirk Plaßmann